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Thread: Telespiele und GGames

  1. #81
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    Default AW: Telespiele und GGames

    Nachdem Evil hier auf Nintendo (Metroid) Fanboy macht, muss ich halt die anderen 99% des SBs abdecken. Denn tatsächlich hat es weder im Kalender, noch im normalen Blog je einen Eintrag zu einem Spiel aus dem Hause Sony gegeben. Tja wer hätte gedacht, dass ich, Xbox Besitzer und Reggie Vereherer doch der erste bin, der diese Ehre übernimmt. So habe ich zu Weihnachten eine PS2 ausgeborgt bekommen, weil ein Freund wollte, dass sich die Gefühle von und für Kingdom Hearts II in mir bilden. Ha, drauf geschissen, Shadow of the Colossus ausgeborgt und die Zeit meines Lebens gehabt!

    Shadow of the Colossus


    Jeder, der auch nur ansatzweise über den Horizont von CoD und Fifa hinausgegangen ist, wird schon mal über den Namen Shadow of the Colossus gestolpert sein. Von Team Ico entwickelt gilt es unter anderem als eines der Spiele, die man als 'Art in video gaming' bezeichnen könnte. Mit dem bevorstehenden (haha) Release von The Last Guardian, sollte man vielleicht mal einen Blick auf frühere Team Ico Spiele richten. Da ich das erste Spiel 'Ico' nicht spielte, muss Shadow of the Colossus hinhalten.

    Eure Freundin liegt im Sterben und in eurer Not begebt ihr euch auf eurem Pferd in ein heiliges Land, zu einem heiligen Tempel um mit einem heiligen Gott zu reden. Dieser ist natürlich erfreut helfen zu können, doch wie sooft in Videospielen und im Leben, ist auch das nicht umsonst. Er möchte 16 Kolosse fallen und sterben sehen. Da euch keine andere Wahl bleibt, steigt ihr auf euer Pferd, euer bester Freund der Welt, und sucht, von eurer Klinge geleitet (wirklich) nach den 16 Kolossen, um sie zu Fall zu bringen. Auf eurer Reise begegnet ihr... genau niemandem. Wirklich nicht. Keine kleinen Gegner, keine unnötigen NPCs, die euch mit Text zumüllen, keine Dungeons, nichts - außer 16 Kolosse. Fantastisch.

    Euer Schwert zeigt euch, hochgehalten mit einem Lichtstrahl, wo sich der nächste Koloss befindet. Hierbei ist es schön, dass die Kolosse nicht einfach auf der Karte eingezeichnet sind, sondern meist wirklich gesucht werden müssen, da sie nicht einfach auf dem Land herumstampfen, sondern eben in Tempeln, Höhlen oder Seen versteckt sind. Ist ein Koloss beispielsweise in einem Berg versteckt, zeigt das Licht in den Berg. Man denkt, es ist vielleicht dahinter, reitet erstmal links/rechts um den Berg nur um später herauszufinden, dass das Licht aus anderen Winkeln auch auf den Berg zeigt und man nur einen Eingang übersehen hat Wertvolle Lebenszeit hat man damit auch verloren. In der Tat könnten die Reitsequenzen fast ein bisschen einschläfernd wirken, da man doch mal gute 5-10 Minuten reitet, heißt ab und zu Dreieck drücken und die Landschaft genießen. Doch besonders bei dunklen Stellen, wo das Licht einen nicht leiten kann, fühlt man sich etwas verloren und muss einfach mal schauen wo man hinkommt. Außerdem finden ich es ganz nett zum Entspannen zwischen den Kämpfen einfach mal durch die Landschaft zu reiten.

    Hat man dann endlich den gewünschten Koloss gefunden, schaut man erstmal überwältigt nach oben, wie klein man doch im Gegensatz zu diesem Ding ist. Doch dann muss man leider zu den blutrünstigeren Taten übergehen. Den Koloss beklettern, ihm das Schwert ein paar mal in den Kopf oder sonst wohinstecken und sein Leben auszulöschen. Und genau das ist dann das ganze Spiel, man beobachtet die Angriffe und Verhaltensweise des Koloss, schaut sich in seinem Areal nach interessanten Dingen um und versucht einfach mal ein paar Sachen. Jeder Koloss stellt sein eigenes Rätsel dar und man muss manchmal verzwickt denken, um ihn zu besteigen. Ist man dann endlich auf ihm drauf, fängt die Action aber erst an.



    Der Koloss versucht euch mit Schütteln nach unten zu befördern, ihr müsste euch also gut festhalten (R1 drücken) und euren Ausdauerbalken immer wieder auffüllen (R1 loslassen). Mit eurem Schwert findet ihr dann die grün leuchtenden Schwachpunkte, schlagt ein paar Mal zu und bringt den Lebensbalken des Kolosses gegen 0. Drückt ihr dann nochmal Viereck, setzt ihr in Zeitlupe den letzten Schlag zu, die epische Kampfmusik wird unterbrochen und durch Göttergesang ersetzt, der Koloss hat keine Kraft mehr, fällt zu Boden, hinterlässt eine riesige Staubwolke, schließt seine Augen und sein Schatten wird erlöst. In diesen Momenten fühlt man nicht, dass man etwas großes oder tolles getan hat, auf das man stolz sein kann, man fühlt nur, dass man etwas getan hat, ob das nun gut oder schlecht war. Denn so wie der Koloss gelebt hat, hat er ja eigentlich keiner Selee etwas angetan, nicht mal den kleinen Salamandern, die man selbst für einen größeren Ausdauerbalken zerschießt, wurden von ihnen ein Haar gekrümmt. Stattdessen fallen sie hilflos zu Boden, sterben und das alles nur wegen eines Mädchens.

    Das Problem an dem Spiel ist wohl, dass es vielen Spielern einfach nicht zusagt. Ist einfach so, manchen ist das gezeigte zu wenig, manche wollen eine Story und ein echten RPG spielen, ja, es soll sogar welche geben, die gefühllos bleiben, wenn ein Koloss stirbt. Ich trauere für solche Menschen. Shadow of the Colossus ist zwar nicht das beste Spiel überhaupt und sowieso, aber es ist eines dieser Videospiel Meilensteine, die man einfach gespielt haben sollte. Klar gibt es nur wenige glückliche Besitzer einer Limited Edition der PS2 Version, wie mich, und auch die Normale Version wird man in den Gebrauchtläden kaum noch finden, doch genau für solche Leute gibt es die HD Collection mit Ico für die PS3. Diese hatte das Spiel auch bitter nötig, da die Grafik für PS2 Verhältnisse schon eher schwach ist und immer mal wieder extreme Frame Drops gibt. Ich nehme an das wurde bei der PS3 Version behoben. 3D Gimmick gibts auch.

    Shadow of the Colossus ist tatsächlich Sony's (Publisher) beste Spiel, das ich je spielen durfte, was zwar absolut nichts aussagt, da ich sonst nur 4 Stunden Uncharted 3, etwas Little Big Planet, 10 Min Autos rumwerfen in Infamous und Singstar auf meinem Buckel hab (keine Angst, ich arbeite dran). Dennoch hat mir das Spiel so gut gefallen, dass es mich schon nach einem Monat gepackt hat und ich es einfach auf Hard replayen musste, es ist in meiner Liste von Lieblingsspielen sicherlich in den Top 10.
    Last edited by -GG-; 22.02.2013 at 19:33.

  2. #82
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    Wenn man nach der gestrigen mittelmäßigen bis schlechten Sony Konferenz bereut, 2 kostbare Stunden und Schlaf seines Lebens vergeudet zu haben, stellt man sich doch die Frage: Wozu das alles? Und wozu schreibe ich diesen Blog? Ist es das Niederschreiben für mich selbst, das mich den Spielen noch näher bringt, ist es eine andere Weise mit Evil zu kommunizieren und ihm meine Meinung mitzuteilen? Oder ist es tatsächlich der Glaube an die Userschaft, die im Spielerboard tatsächlich den letzten Gamingblog noch liest und sich die Meinungen der tüchtigen Schreiber zu Herzen nehmen und trotzdem kein Kommentar und keine Kritik im Feedback Thread posten.

    Was weiß ich. In der Zeit, in der ich den Shadow of the Colossus Beitrag getippt hab, hätte ich auch locker 2-4 Kolosse besiegen können. Ich hätte auch was viel nützlicheres tun können, mich bilden, was neues zu lernen oder endlich mal wieder eine 1 in der Schule anzustreben. Aber was tippe ich hier eigentlich, wir haben keine Zeit um Trübsal zu blasen! Denn soeben ist ein Teaser für eines der krassesten Spiele des Jahres gekommen, der wohl die ganze PS4-Ankündigung in den Schatten stellt:

    http://www.youtube.com/watch?v=23EGZLgqywU

    Ich bin gespannt.

  3. #83
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    VGM: GOTTA GO FAST

    ICH KANN DAS AUCH

    Heute mit einem speziellen Theme eines Spiels das ich nie besaß und von dem ich auch eigentlich nur die ersten Level vor vielen Jahren bei einem Freund spielen konnte. Irgendwie hat es mich bis heute verfolgt (liegt wohl an Brawl und den Mario&Sonic-Spielen).
    Hm, ich weiß jetzt auch gar nicht, ob ich damals Sonic 1 oder 2 gespielt habe. JEDENFALLS. ICH MAG DIE MUSIK.



    Dagegen stinkt Green Hill Zone hart ab.

    Und für die etwas jüngeren Leser:



    In Zukunft folgen wohl wieder gehaltvollere Beiträge von mir. Oder auch nicht. Wird ja auch langweilig mit der Zeit.

  4. #84
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    Da es jetzt ok ist, Musik von Spielen zu posten, die man nur 10 Minuten gespielt hat:

    VGM: LIVE & LEARN (Sonic Adventure 2 [[Battle]])



    -LIVE AND LEARN-
    Hanging on the edge of tomorrow
    -LIVE AND LEARN-
    From the works of yesterday
    -LIVE AND LEARN-
    If you beg or if you borrow
    -LIVE AND LEARN-
    You may never find your way

  5. #85
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    In Anlehnung an diesen Thread mal ein paar Worte zu Spiele-Zeitschriften oder auch das Medium Print im Allgemeinen.

    Damals gehörte ich zu den typischen Micky-Maus-Abonnenten und LTB-Lesern, wenig später konvertierte ich dann zum Nintendo-Fanboytum und verschlang regelmäßig die neuste Ausgabe der N-ZONE (welche übrigens zu GameCube-Zeiten am besten war und ab 2008 konstant abnahm). Manchmal lag auch der aktuelle Kicker zuhause und ich hatte sogar eine kurze Sport- und Computer-BILD-Phase. Diesen Fehler werde ich hoffentlich nicht noch einmal begehen.

    Heute ist das natürlich alles anders. Heute findet man alles im Internet, individuell auf den Benutzer zugeschnitten und so aktuell wie nur möglich. Nur ganz selten lese ich mal eine Ausgabe der Visions, welche mich leider kaum anspricht, und hier und da wird auch mal im "Focus" oder "Stern" geschmökert. Freiwillig kaufe ich aber keine Zeitschriften mehr. Ist ja auch alles viel zu teuer.

    Trotzdem fühle ich mich schuldig. Diese Liebe, die auf jeder Seite der frischen N-ZONE steckte, die Motivation, die ich damals noch hatte, mir ewig lange Texte durchzulesen. Heute gibt es all das nicht mehr. Ich lese nur noch, was ich will, wage nur ungern mal einen Blick über den Tellerrand, um mich zu vergewissern, dass es überhaupt noch andere Dinge gibt. Auch sehne ich mich zurück in die Zeit, in der ich nicht dazu gezwungen war, ununterbrochen auf einen Bildschirm zu glotzen, um wenigstens einen kleinen Überblick über das Weltgeschehen zu haben.

    Es gibt einfach viel zu viele Anbieter für viel zu viele persönliche Interessen. Als ich mich letztens mal wieder in meinen Sessel kuschelte und in Ruhe die Tageszeitung las, fühlte ich mich irgendwie... freier. Am Zeitschriftenstand muss man sich entscheiden, auf was man sich einlässt und wird womöglich noch Zeit finden, sich die Sachen durchzulesen, die einem eigentlich völlig fremd sind. Auf Twitter werde ich im Minutentakt mit neuen Updates bombardiert, zehntausend Nachrichtenwebseiten prügeln sich darum, wer der schnellste ist. Ich kämpfe mich durch den Informationsdschungel damit auch ich nicht der letzte bin, der über die neusten Neuigkeiten Bescheid weiß.

    Das Internet ist ein brennender Kessel - und mir gefällt diese virtuelle "Spannung" nicht, die durch das globale Servernetz geht. Lieber mache ich mich abhängig von dem, was auf das Papier gedruckt ist und frühestens einen Tag später erst korrigiert werden kann. Was macht die benutzerdefinierte Informationsmaschinerie aus uns Menschen? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass mir das Internet niemals das wieder geben kann, was ich in den alten Kinderzeitschriften hatte.

    Bevor ich jetzt zu sehr in Nostalgie und Pathos abdrifte, möchte ich noch abschließend hinzufügen, dass es sich heute leider kaum noch lohnt, eine Vielzahl von Print-Zeitschriften auszuprobieren. Viele sind einfach unheimlich teuer geworden, verlagern den Großteil ihres Angebots ins Internet und/oder (wie bei meinen Beispielen oben) sind nicht mal mehr ansatzweise so qualitativ hochwertig wie anno dazumal. Schon doof, diese Gegenwart.

  6. #86
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    Default Re: Telespiele und GGames

    Noch mehr sinnloser FIFA-Hate

    Und wie jedes Jahr stellt sich die Frage: Warum nicht einfach die lächerlich wenigen Neuerungen als günstiges 10-20€-Add-On anbieten und sich mal ausgiebig mit den Wünschen der Fans auseinandersetzen?
    Oh, richtig. Weil Millionen von Menschen lieber ihre jährliche 60€-Gebühr an EA abtreten wollen. Stille Hoffnung ist weniger anstrengend als blinder Aktivismus, schon klar.

    Ich warte ja schon gespannt auf den tollen Facebook-"Shitstorm" auf EAs Seite in wenigen Monaten. Die Kontostände der CEOs steigen schneller, als ihr auf den "Abschicken"-Button klicken könnt. Die lachen euch nur aus.

    VGM: ;_;


  7. #87
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    Last edited by Evil; 29.11.2014 at 22:48.

  8. #88
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    Für eine Review wird es wohl nicht ausreichen, daher

    Die 2 schwerwiegendsten Probleme von Paper Mario: Sticker Star


    Problem 1: Es spielt sich wie ein New Super Mario Bros. Im Gegensatz zu den ersten beiden Paper Marios läuft man nur noch vor Gegnern weg, weil es keine Erfahrungspunkte mehr gibt. Der Frust-Faktor ist deshalb wesentlich höher. Insgesamt hat Sticker Star nicht mal ansatzweise etwas von einem "Mario-RPG". Die Kapitel sind in Levels unterteilt, in welchen man von A nach B läuft, Hindernissen ausweicht und von Gegnern genervt wird.
    Es steht einem im Kampf kein Partner zur Seite, die Blütenpunkte wurden abgeschafft und Dialoge sind selten bis nie vorhanden. An sich ist das alles auch fast schon in irgendeinem Universum so ungefähr okay. Miyamoto wollte kein RPG auf einem Handheld und Intelligent Systems haben sich daran gehalten. Der Spieler sollte die Möglichkeit haben, die Levels in kleineren Spielintervallen zu beenden. Leider geht aber auch dieses Konzept nicht auf, siehe

    Problem 2: Der Grundgedanke des Spiels (die Sticker) wurde nicht zu Ende gedacht. An vielen Stellen werden bestimmte Sticker benötigt, um ein Level zu beenden. Dadurch wird der Spielspaß - wenn vorhanden - meistens unterbrochen, weil dem Spieler nie gesagt wird, welchen Sticker er braucht. Auch Kerstis "Hinweise" sind manchmal so undurchsichtig, dass man sich des Öfteren fragt, welchen Zweck sie eigentlich hat. Zu allem Überflüss lassen sich im Level gefundene Dingse auch nicht sofort verwenden, man muss sie zunächst in einen Sticker umwandeln, was wiederum in einem ganz anderen Level geschieht. Es kam oft vor, dass ich das Spiel einfach nur noch liegen lassen wollte, weil sich diese "Spaßbarrieren" anfingen zu häufen.
    Weiterhin strotzdem einige Level nur so vor völlig unscheinbaren Ausgängen, Schnipseln und anderen Event-Triggern. Man muss viele Stellen mit Kersti absuchen, gegen alles Mögliche hämmern, jeden Stein viermal umdrehen. Darüber hinaus werden selbst für Bosse (!) spezielle Sticker benötigt - auch hierfür gibt es fast nie offensichtliche Hinweise. Der Aufbau der Levels ist relativ typisch für einen Mario-Platformer, es gibt viele "Minispiele", die schon gefühlt 1000 Mal durchgekaut wurden und scheinbar einfach nur dafür da sind, um die Spieldauer zu strecken.

    Das Schlimmste an diesen beiden Punkten ist, dass sie das Spiel eigentlich ausmachen sollten. Der etwas andere Spielaufbau, das Kämpfen und Sammeln der Sticker - nach außen hin gute Ideen welche auch gut funktionieren könnten (und das Kämpfen mit Stickern ist auch überhaupt kein Problem), aber man merkt an einigen Stellen wirklich deutlich, dass Intelligent irgendwann einfach keine Lust mehr hatten. Möglicherweise wurde das Spiel auch einfach gerusht, ich weiß es nicht.

    Positive Aspekte sind für mich das wunderschöne Design des Spiels. Es scheint, als wäre die ganze Welt von Sticker Star aus Papier und Pappe gemacht. Zudem wirken die eher zufällig eingebauten "Dingse" nicht etwa uninspiriert, sondern auf ihre eigene Art und Weise humorvoll und abstrakt. Insofern kann man festhalten, dass Sticker Star mit all seinen Ideen und Ambitionen das mutigste und kontroverseste Paper Mario ist, leider aber schon im Ansatz stecken bleibt, sobald man das Wort "Videospiel" auch nur in den Mund nehmen will. Nein, Paper Mario Sticker Star ist kein gutes Spiel.

    Ich weiß noch nicht mal, wieso ich das überhaupt hier reinschreibe. Das Spielerboard ist mittlerweile eine Parodie von sich selbst geworden, in dem Spam aller Art toleriert wird und tatsächlich Leute posten, die glauben, dass sowas dem Forum auch noch hilft. Videospiele bedeuten hier nichts mehr. Dieser Blog ist ein Monolog.
    Last edited by Evil; 29.11.2014 at 22:48.

  9. #89
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    long time no post

    Wer Speedruns mag und gerne seine Zeit damit verschwendet, anderen Leuten beim schnellen Durchspielen von Videospielklassikern zuzusehen (also praktisch Speedruns mag), möge sich den "Summer Games Done Quick"-Marathon vom Speed Demos Archive zu Gemüte führen. Ist auch alles für nen guten Zweck! Und geht noch bis Montag.


  10. #90
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    *hust*

    2014

    Quote Originally Posted by Evil


    Das Let's-Play-Konzept hat großes Potenzial, keine Frage. Allerdings ist es heute wirklich schwer, fähige und einigermaßen interessante YouTube-Channels zu finden in diesem Riesenhaufen an gelangweilten Jugendlichen, die mir die Höhepunkte ihres aufregenden Tagesablaufs mitteilen wollen, während eigentlich gerade eine wichtige Zwischensequenz läuft. Das mag jetzt vielleicht etwas abwertend klingen und ist auch nicht so ernst gemeint, aber beim 10324. "MINECRAFT-EXTREME-LOLZ"-Let's-Play wirds mir manchmal echt zu viel.

    Vielleicht kommt mir das auch nur so vor, weil ich es grundsätzlich ermüdend finde, fremden Leuten beim Spielen zuzusehen. Spiele, die ich nicht gespielt habe, sind für die ersten 10 Minuten interessant, dann aber viel zu unübersichtlich (so wie Spiele von heute halt meistens sind, wenn man sie nicht selbst spielt). Let's-Plays zu Spielen, die ich selber gespielt habe, stören mich sowieso, weil die Leute im Video dann immer "alles falsch machen". Keine Ahnung, ist einfach so bei mir.

    Mein Appell an die aufstrebenden Let's-Player da draußen: Bitte überlegt euch niemals, was ihr im Video sagen wollt bzw was cool und was nicht so cool wäre. Spontanität ist das A und O. Dazu können schon mal Insider zwischen Freunden oder bloße Rumblöderei gehören. Was ich auch gerne schaue sind informative Videos bzw. Videos, in denen die Spieler ziemlich krasse Dinge hinbekommen. Sowas erfordert meist ne Menge Aufwand.
    Und? Hat sich in den 2 Jahren, die seit diesem wunderschönen Post vergangen sind, irgendwas verändert? Kurz und knapp (bis auf die Umbesetzung bei den Game Grumps): Nix. Gronkh erzählt aktuell mit seinem "Sims 4"-LP die Geschichte seiner Familie Schlömpel weiter (nicht, dass es mich interessieren würde, aber!), GTA Online, CoD, CoD mit Mechs, Battlefield, FIFA, Minecraft und höchstwahrscheinlich gerade auch Destiny laufen auf Video-Hochtouren. Nicht wenige davon seit etlichen von Jahren.
    In den kleinsten Kaffs der westlichen Welt wird es immer noch mindestens 1 hyperaktives Kind mit Geburtstags-PS4 geben, welches seine 2-3 Zuschauer regelmäßig mit unterdurchschnittlichem Shooter-Gameplay beglückt. Und wer weiß, vielleicht schafft man es ja durch Zufall irgendwann mal zum YouTube-Millionär? Wenn man früher noch mit Singen, Beatboxen, einfachem Humor oder anderen Talenten um den Online-Thron warb, macht man das heute viel einfacher: irgendein Spiel einlegen, auf Aufnahme drücken und über Zeug philosophieren, welches Kindern und Jugendlichen halt so durch den Kopf geht.

    Es soll in diesem Eintrag aber natürlich nicht über die Hobbies von Minderjährigen gehen. Ich war als Kind mindestens genauso faul und wenn es zu meiner Zeit Let's Plays gegeben hätte, hätte ich den einen oder anderen Nachmittag sicherlich eher mit Geilkind & Co. verbracht statt mit Zeichentrickserien und Zeichnen. Ebenso wie es heute mit Minecraft und stümperhaften Audiokommentaren läuft, lief es damals mit den Dragonball-AMVs. Ihr wisst so gut wie ich, dass man die Schuld als Letztes bei den Jüngeren suchen sollte. In Zeiten des LTEs und des DSLs ist halt alles so schnell und einfach. Meine Meinung über dieses zerstörerische Unterhaltungs-Genre hat sich aber trotzdem nicht geändert.

    Let's Plays schaden ihrem eigenen Medium, nämlich den Videospielen. Eigentlich sollte der Sachverhalt ja genau andersherum aussehen, immerhin macht man großflächig Werbung für diese und durch das "On Demand"-Internetzeitalter fällt Unentschlossenen und Unerfahrenen der Einstieg in den Bereich Videospiele leichter. Aber wie kommt dies den Spielen selbst zugute?
    Minecraft wäre ohne den großen Let's-Play-Andrang niemals so groß geworden, wie es heute ist. Verständlich, wo Minecraft ja auch ein Spiel ist, in dem man seine eigenen Werke präsentieren möchte. Einen dermaßen großen Hype, welcher sicher nicht ausschließlich durch die Kreativität der Spieler angetrieben wurde, hat allerdings kein Spiel der Welt verdient. Populäre Online-Spiele und Indie-Games (ja ja, Oxymoron) werden noch populärer, weil Menschen, die populär werden wollen, nunmal Populäres präferieren. Meinungen über Spiele sind lange nicht mehr so vielfältig, wenn nicht mehr die Spieler selbst, sondern nur die Let's Player über die Welt urteilen dürfen. Es existieren nur noch Hype, Hate oder absolutes Desinteresse.

    Publisher, die Spiele verkaufen wollen, passen sich ihren Zielgruppen an. Wie macht man das nun mit einer Generation von jungen Menschen, die die Arbeit gerne anderen überlassen? Abgesehen von völlig absurden Streaming-Features, mit denen jeder seine Grütze hochladen kann, bis irgendwann auch der letzte verfügbare Byte auf diesem Planeten verschwendet wurde (Ironie-Alarm für die Facebook-User), werden Spiele natürlich noch ein bisschen einfacher, kürzer und DLC-lastiger. Alles nur, um den nächsten großen YouTube-Hit zu landen. Es wird mehr Geld in Triple-A-Produktionen gesteckt und um das Geld auch garantiert wieder herauszubekommen, werden Spielejournalisten und Let's Player bestochen. Dass Spiele cineastischer werden und der Gameplay-Anteil sinkt, hängt wahrscheinlich auch ein bisschen damit zusammen: Immerhin muss auch dem Let's-Play-Zuschauer optisch Aufreibendes geboten werden. Stundenlanges Dauergegameplaye langweilt.

    Wo geht unsere Zugucker-Gesellschaft noch hin, frage ich mich? Nicht nur Spiele profitieren von bezahltem "Voyeurismus", auch Unboxing-Videos haben es inzwischen ganz nach ...oben geschafft. Ein Auszug aus einem Artikel der New York Times online, in dem eine Mutter ihre Erfahrungen mit Unboxing-Videos beschreibt, allen voran dem äußerst beliebten "DisneyCollector"-Kanal:

    Her most popular clip to date has the abstruse but keyword-dense title “Angry Birds Toy Surprise Jake and the Never Land Pirates Disney Pixar Cars 2 Easter Egg SpongeBob.” At last check, it had garnered more than 90 million hits. To put that into perspective: It’s as if every child under age 5 in the United States has seen it. Four times. This past July, DisneyCollector’s YouTube channel became the most-watched one in the United States.
    Continue reading the main story DisneyCollector's most popular video, “Angry Birds Toy Surprise Jake and the Never Land Pirates Disney Pixar Cars 2 Easter Egg SpongeBob.”

    I can think of few things more damaging to the self-esteem of the 40-something parent still trying to hang onto thin tendrils of cultural currency than to look at something your 2-year-old is watching and be utterly baffled. Of course, I first discovered the world of DisneyCollector through my daughter, who was born in 2011. Her obsession with these videos suggested to me some kind of deep neurological massaging, as if my child’s developing brain had a keyhole opening that lay in wait only for a faceless woman with a South American accent and brightly manicured nails removing letter-shaped Play-Doh molds from their packaging.

    Clearly my kid wasn’t the only one. Her favorite video, with its Escher staircase of a title, “Play Doh Chef Cookie Monster Letter Lunch Learn the ABC Alphabet With Cookie Monster Play Dough,” has logged some 40 million hits.
    “Wouldn’t you rather watch a real Cookie Monster video?” I asked, after first watching it.
    “No, no, Mommy,” my daughter said. “I like the toy. I like the hands on the toy.”
    “Why?”
    “Because I like it. A lot.”
    (Quelle)

    Nun tue ich den Unboxing-Videos ja auch ein wenig Unrecht. Viele sind einfach nur informativ, manche warnen. Abgesehen davon schockt mich das Bild einer Welt, in der Konsumgeilheit und Gier zum alltäglichen Leben vieler Kinder dazugehört. So sehr wie mich eine Welt schockt, in denen Spiele nur mit den Augen verfolgt werden und sich nach und nach selbst zerstören. Bevor ich jetzt mit dem Thema Clickbait beginne, kehre ich aber lieber zurück zum eigentlichen Thema und befehle: STEHT AUF! SETZT EUCH HIN! SPIELT!
    Last edited by Evil; 12.09.2014 at 20:34.

  11. #91
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    Gameplay - Ein Vergleich von Deus Ex und The Last Of Us




    Wenn ich ein richtig gutes Spiel durchspiele durchgehe ich erstmal ein Ritual. Die Credits werden komplett angeschaut, ich lass mir das Spiel nochmal durch den Kopf gehen, spiele den Rest des Tages nichts anderes, denke sogar noch beim Zähneputzen daran und ja, leider, vergleiche ich jedes Spiel in den nächsten Monaten mit diesem. Nachdem Anfang des Jahres schon Dark Souls jedliches Gaming bei mir für eine Zeit lahmlegte, habe ich Angst dass mit Deus Ex dasselbe passiert. Ich versuche in diesem Beitrag also nicht nur davon zu berichten wie Deus Ex eines der besten Spiele allerzeiten ist, sondern auch mich selbst davon zuüberzeugen, dass eine andere Herangehensweise an Gamedevelopment als es damals ION Storm gemacht haben nicht unbedingt schlecht ist.

    Aber zunächst müssen wir herausfinden was Deus Ex denn so viel besser macht als 99% aller anderen Spiele. Deus Ex ist ein Stealth/FPS im Cyberpunk-Setting mit einigen sehr großen Western RPG Elementen, sodass es viele auch als letzteres klassifizieren. Das Spiel ist in einzelne Missionen unterteilt, in denen man meist in erster Linie erforschen und mit Leuten reden muss/kann um einen Vorteil zu bekommen (sei es ein Item, ein Weg oder ein Tipp). Das Objektiv ist zwar klar gegeben und immer durch Cyber-Telefonate nochmal genauer überbracht, aber eine Karte mit einem Waypoint und einer position von einem gibt es nicht. Nachdem das hier nun klar gegeben ist kommen wir zu dem spaßigen Part, das Aufzählen der 3 Punkte die Deus Ex so gut macht:

    • Es gibt kein Handholding. Kein Waypoint, selten Karten deiner Umgebung (wenn dann äußerst ungenau und verwirrend) und eigentlich nie freiwillige Unterstützung. Mein Rendermod (den man braucht wenn man das Spiel über 15 Bildern pro Sekunde spielen will hat außerdem dafür gesorgt, dass das Tutorial automatisch geskipt wurde, also wurde ich noch mehr einfach in die Welt geworfen. Man ist immer auf sich alleine gestellt, im Jahre 2052 schenkt einem keiner was und Vertrauen kann man sich nur schwer erwerben.
    • Egal was man tun muss, es gibt immer MINDESTENS 2 Wege dies zu tun, welche auch immer variieren. Anstatt eine verschlossene Tür mit dem Lockpick zu knacken kann man auch den Schlüssel klauen gehen oder die Tür einfach sprengen. Anstatt an den Wachen vorbei über Treppen in ein Haus zu gehen kann man sich auch einfach mit Kisten zum Fenster hochbauen oder das offensichtlichste (und dümmste) tun, sich einfach durch die Waffen zu ballern. Das Spiel gibt einem praktisch keine Grenzen, invisible Walls kennt es nicht und wenn es im echten Jahr 2052 funktionieren würde, funktioniert es auch hier.
    • Gute Story, Charaktere, Choices, WRPG-Character Repräsentation UND alle wurden perfekt in das Gameplay integriert. Das bringt uns zum Wichtigsten: Deus Ex ist 100% Gameplay fokussiert und lässt sich das nicht nehmen um vielleicht nicht zu überfordernd und einsteigerfreundlich zu sein und auch nicht um tolle cinematische Cutscenes zu liefern.



    Hier kommen wir zu The Last Of Us und leider auch dem Disclaimer, dass ich das Spiel nur 2 Stunden mittendrin bei einem Freund gespielt hab, aber da mein Endstandpunkt positiv ausfallen wird tue ich hier niemandem etwas zu Leide. Das erste was mir bei The Last Of Us auffiel war natürlich die Grafik und die Cutscenes. Man darf dem Spiel nicht nehmen dass die Dialoge, die Charaktere und das Verhalten in den Cutscenes wirklich menschlich echt aussieht und Spielfilmen locker Konkurrenz macht. Auch außerhalb der Cutscenes ist es eine Pracht anzusehen. Das Gameplay wurde von Uncharted (1, habe die beiden anderen nicht gespielt) stark durch Survival Elemente (darunter auch besserer Stealth) verbessert. Ich hätte wirklich nicht gedacht dass das Spiel auf Regenerating Health pfeift aber es macht sich durch bessere Immersion UND Gameplay bezahlt. Crafting war auch eine coole Addition doch im Gegensatz zu anderen Stealth Spielen ist ein Durchspielen ohne jemanden zu töten nach den ganzen Schießszenen die ich gesehen habe wohl nicht möglich.

    Eine Stelle im Spiel blieb mir allerdings besonders in Erinnerung. Irgendwann im Herbst reitet Ellie einfach weg weil sie sich von Joel hintergangen fühlt (übrigens unglaublich gute Cutscene davor) und man muss mit dem Pferd ein paar Stunden später hinterher. Hier ritt ich dann durch einen kurze Baumpassage und mein Freund sagte: "Wow sieht das gut aus". Ich musste zustimmen, es sah unglaublich gut aus, doch dann schoss mir Deus Ex in den Kopf. Diese Passage sieht gut aus und baut bestimmt auch eine gewisse Tension auf, würde man ohne Reiten direkt zu Ellie kommen wäre es bestimmt auch etwas komisch, doch was genau trägt dieses durch den Wald reiten zum Gameplay bei? Wenn ich absteigen würde könnte ich vielleicht ein bisschen in die Bäume rein, aber würde ich dort wichtige Items finden? Nein, weil die Szene nur cinematischen Aspekt hat und es wahrlich gemein wäre von den Developer da ein Healthkit (o.ä.) zu verstecken. Womöglich liegt da irgendwo sogar ein Collectable, diese gemein zu verstecken kann Naughty Dog ja gut, aber was genau bringen Collectables nochmal wirklich dem Gameplay? Ich schweife ab, Collectables sind ein Thema für ein anderes Mal.

    Der Punkt ist dass ich gerne mehr Spiele wie Deus Ex hätte (und dafür nicht zurück zu Retro-Gaming muss). Als ich letztens The Saboteur (ein Assassin's Creed cross L.A. Noire Klon) startete, welches auch ein Stealth Spiel ist, gab es sofort Waypoints wie genau ich in die jeweilige Basis einzudringen hatte. Später gabs ein Shootout mit keinem Weg diesen ohne jemanden zu töten zu schaffen. Deus Ex stieß mir in den Kopf und ich hab das Spiel seitdem über ne Woche nicht mehr gespielt. Wenn irgendjemand ein Spiel kennt wo die oberen drei Sachen zutreffen, soll er mir bitte Bescheid geben, denn nicht mal die Fortsetzungen konnten es richtig machen Deus Ex zu sein. The Last Of Us werde ich übrigens bald ausborgen und selbst durchspielen, das Spiel macht so viel besser als Uncharted und die fantastischen Cutscenes will ich mir selbst nicht entgehen lassen.

    Deus Ex ist nicht das beste Spiel, das ich je gespielt hab, es ist auch nicht perfekt (besonders die letzten Missionen waren leider nicht so gut wie die Ersten) aber wenn ich ein Spiel nehmen müsste, das meine Präferenzen präsentieren sollte, wäre es wohl Deus Ex. Ihr als meine Leser dürft auch The Last Of Us oder ein anderes wählen, ihr seid dadurch nicht schlechter als ich.

  12. #92
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    Jenseits von Gut - Beyond Good & Evil (Spoiler)


    Nostalgie ist furchtbar. Sie berührt uns so unerklärlich tief, dass das klare Denken mit einem Mal unmöglich wird. Nostalgie kann die persönliche Einstellung zu vielen Dingen schlagartig und tiefgreifend beeinflussen und das nur, weil wir in unserem Leben irgendwann mal irgendwelche Dinge gemacht haben. Besonders unsere Aktivitäten im Kindesalter sind davon betroffen, weil wir ja so frei, so frech, so aufgeschlossen waren. Nostalgie ist das Totschlagargument Nr. 1 in Diskussionen und anders kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht erklären, warum Beyond Good & Evil (damals PS2, PC, GC, Xbox) von so vielen Menschen geliebt wird. 11 Jahre ist das Spiel nun alt. Ich hatte mir letztes Jahr die aktualisierte HD-Version aus dem PlayStation Store heruntergeladen, weil ich den Meinungen anderer Menschen vertraute. Ich spielte die kostenlose Demo an und war nicht wirklich überzeugt, mir aber sicher, dass es besser werden würde. Es wurde nicht besser.

    BG&E ist ein Spiel von Ubisoft-Gamedesigner Michel Ancel, bekannt durch die Rayman-Serie und das bescheidene "Raving Rabbids"-Franchise. Wo Rayman sich nie großartig aus dem Jump'n'Run-Genre herausbewegte (und mit "Origins" auch letztlich wieder vollständig in dieses zurückfand), ist BG&E ein Action-Adventure mit Open-World-Anleihen, welches außerdem versucht, politisch motivierte Aussagen zu machen, diese im Laufe der Story allerdings wieder komplett annulliert. Die Protagonistin Jade ist ein Charakter ohne Persönlichkeit, sie wirkt wie ein Protestsymbol gegen die sexistische Industrie, eine leere Hülle. Ihr schweinischer Freund Pey'J ist das direkte Gegenteil, missbraucht als Comic relief und nach gut 2 Stunden Gameplay auch als Köder dafür, das Spiel überhaupt durchzuspielen. Als Ersatz wird der (allein hilflosen?) Jade ein deplatziert wirkender Riese in Ritterrüstung, Double H, für den Rest des Spiels zur Seite gestellt.

    Die Story beginnt als politisch-liberaler Traum; Jade arbeitet mit einer Untergrundgang zusammen und schießt Fotos in den geheimen Kämmern der korrupten Regierung, welche zwar höchst skandalös sind und öffentlich verbreitet werden, bei den NPCs in der Spielwelt aber anscheinend nicht ankommen. Das war den Herren Ancel und Exertier für ein Videospiel natürlich zu langweilig, weshalb man Jade am Ende der Geschichte zum Übermenschen mutieren lässt und die Rolle der Bösen nun an irgendwelche Aliens übergibt, die eine mysteriöse Energie stehlen wollen, welche Jade natürlich in sich trägt. Sie belebt den verstorbenen Pey'J wieder und stellt sich dem fiesen Alien-Endboss, rettet die Welt und schwelgt in - diesmal überraschend unwirksamer - Nostalgie. Es folgt ein Cliffhanger, der nur existiert, um ein Cliffhanger zu sein. Also merkt euch, Kinder: Die Regierung wird von fiesen Aliens kontrolliert und muss deshalb (und nur deshalb!) eliminiert werden! Einfach nur grandios.


    Kommen wir also zum Spiel. BG&E lädt ein in eine relativ kleine, aber übersichtliche Welt, bietet eine grundlineare Story und motivierende Nebenaktivitäten. Erfreulicherweise kommt es ohne ein Pseudo-RPG-System, wie es in jedem modernen Open-World-AA mittlerweile üblich ist. Der (3D-)Zelda-Einfluss ist hier deutlich zu erkennen. Missionen finden in "Dungeons" statt, es gibt einen Marktplatz und eine Art Rennstrecke und Items sind grundsätzlich nur dazu da, Lebensenergie aufzufüllen. Zu den Nebenaktivitäten zählen u.a. das Fotografieren aller Tier- und Gegnerarten im Spiel, so ein bisschen wie in Pokémon Snap, mit dem Unterschied, dass die Tiere allesamt eher uninspiriert ausschauen, das Erkunden kleinerer Höhlen, die alle sehr ähnlich aussehen und oft die gleichen Gegner und Rätsel enthalten und das Sammeln von "Perlen", die man dann in Story-relevante Anbauteile für das Hovercraft investieren muss.

    Apropos Hovercraft: Am Navigieren durch die offene Welt gibt es erfreulich wenig zu bemängeln, nur doof, dass viele Areale erst im Storyverlauf für den Spieler freigeschaltet werden. Open World my ass.
    Von den gerade erwähnten Perlen gibt es fast 90 Stück und an dessen Frequenz erkennt man ziemlich gut, wie das Spiel konzipiert wurde. Anfangs findet man relativ selten Perlen, viele erhält man nur durch das Fotografieren einer gewissen Zahl von Lebewesen. Ungefähr nach der Hälfte des Spiels hat man mit viel Mühe 30-35 Perlen gesammelt und vermutet eine große Bandbreite an Missionen und Nebenaufgaben, doch der Schein trügt. Die restlichen Perlen erhält man nämlich unmittelbar vor der Reise ins Weltall direkt in 15-, 20- und 25er-Packs, womit sich die Vermutung, das Spiel sei gerusht worden, ohne Zweifel bestätigen lässt.

    Das Leveldesign besteht aus den Kernpunkten Rätsellösen, Kämpfen und Stealth. Die letzteren Sektionen haben mir tatsächlich am meisten Spaß bereitet, auch wenn es immer nur einen richtigen Weg gab. Das Kampfsystem besteht aus nichts anderem als Angreifen und Ausweichen, gelegentlich schießt man zum Ende des Spiels auch ein paar Diskusse. Jades Angriffsspektrum besteht aus einer einzigen Combo (X-X-X-X) sowie einem Angriff, den der jeweilige Partner ausführen kann.
    Die allermeisten Gegner lassen sich durch das ständige Drücken von X und einem gelegentlichen, rhythmischen Ausweichen aus dem Weg räumen, bei den späteren muss zusätzlich der Stun-Angriff von Double H aushelfen. Man muss nicht jedes Action-Adventure gespielt haben, um zu erkennen, dass das lachhaft ist. Ebenso wenig Tiefgrund bieten die wenigen Rätsel in diesem relativ kurzen Spiel (10 Stunden max), aber auch allgemein fordert BG&E dem Spieler nur das Nötigste ab. Einzig und allein die Verfolgungsjagden in den "Looter's Caverns" brachten mich Dank Kamera-Bugs ab und an zur Weißglut. Die restlichen Nebenaktivitäten besitzen die selben Kinderkrankheiten wie jedes andere Open-World-Spiel: Sie nutzen sich bereits nach wenigen Versuchen ab.


    BG&E zu Komplettieren ist alles andere als eine Lebensaufgabe, allerdings wird einem vor dem Durchspielen nicht mitgeteilt, dass einige Bereiche trotz Möglichkeit des Betretens nicht mehr vollständig verfügbar und teilweise verschlossen sind. Was bleibt übrig? Die Musik. Die Musik plätschert im Hintergrund vor sich hin, kann ab und zu aber auch extrem nervig sein. Im Großen und Ganzen fügt sie sich aber der Spielatmosphäre und natürlich ist das alles subjektiv!!
    BG&E ist nichts Halbes und nichts Ganzes, ein Versuch, ein inspiriertes Werk mit imposanter Story und abstraktem Design zu entwerfen, welcher an seiner spielerischen Belanglosigkeit und Kürze scheitert. Dabei habe ich wirklich versucht, es zu mögen. Stattdessen blieb nach den ersten Spielstunden nur Skepsis und das Warten auf den Moment, wo es endlich gut wird. BG&E ist kein Pflichttitel, vielleicht etwas für hartgesottene Action-Adventure- und Zelda-Fans, die nach einer Ablenkung fürs kleine Geld suchen. Aber auch für die gibt es bessere Alternativen.

    Ubisoft wollte schon vor vielen Jahren ein Sequel veröffentlichen, was an der geringen Nachfrage und den lächerlichen Verkaufszahlen des ersten Teils scheiterte. Ein Teaser und das an ein schlechteres Ass Creed erinnernde Gameplay-Video sind die einzigen Indizien für BG&E2, welche auf ein weiteres Spiel vermuten lassen, das alles auf einmal sein will, es am Ende aber doch nur zum Mittelmaß schafft. Ancel sollte lieber an neuen Projekten arbeiten, die sein Potenzial wirklich wecken.

    Ist die elende Nostalgie schließlich der Grund, warum das Spiel in den letzten Jahren so viele Fans dazugewann und von so vielen Menschen als Geheimtipp gesehen wird? Oder ist es die Anspruchslosigkeit? Am Ende des Tages hat auch Nostalgie ihren berechtigten Platz, denn ohne sie hätten wir wohl weitaus weniger positive Erinnerungen, über die wir uns so ausgiebig unterhalten können. Nostalgie erinnert uns nicht zu selten daran, dass in den alten Zeiten manche Dinge besser waren. Mit Beyond Good & Evil hat all das aber freilich wenig zu tun, denn das ist sowohl heute wie auch damals ein belangloses, leichtes und ein bisschen arrogantes Spiel.
    Last edited by Evil; 04.10.2014 at 02:31.

  13. #93
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    Ein Post Für Dante



    Danke Für Alles.

  14. #94
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  15. #95
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    "Batman: Arkham Origins" oder "Warner Bros. Interactive and the Obvious Cashgrab" oder "Lament eines Steinadlers"


    Hatte schon länger überlegt mich mal darüber auszulassen, aber ihr wisst ja wie es ist. Vor vielen Jahren - ich erinnere mich schwach - veröffentlichte ich hier meine Meinung zum ersten Teil der von Rocksteady so hingebungsvoll und überraschend clever aufgezogenen Arkham-Serie. Tatsächlich begann ich mit Arkham City, welches ich auch heute noch bevorzuge und wohl zu meinen schönsten Spieleerfahrungen der letzten 5 Jahre zähle, aber seien wir mal ehrlich: Es ist quasi das Gleiche, geschmückt mit ein paar hübschen Extra-Features. Wie sieht es mit dem dritten Ableger, "Arkham Origins", aus?

    Nun wäre es ja auch nicht wirklich fair, das Spiel von vornherein zu verurteilen, wenn man die Hintergrundgeschichte kennt. Ein Prequel (urks), welches von einem völlig anderen Team gemacht wurde und die "lange" Zeit zwischen Arkham City und dessen echten Nachfolger "Arkham Knight", welcher nächstes Jahr erscheint, überbrücken sollte. Optimistisch betrachtet also eine beträchtliche Dosis Arkham City für den hungrigen Fan, aber nur, wenn der Preis stimmt.
    Fast forward September 2014, die Grafikkarte meines frisch zusammengebauten PCs ist auf Nahrungssuche und Arkham Origins ist für unter 10€ auf Steam zu haben. Wie ein Steinadler, der sich ein lausiges Rotkehlchen schnappt, weil er damit wenigstens die nächsten Stunden überstehen wird, landete Origins schnurstrax in meinen Klauen und wenig später (ha, wenig später) auch im Magen meines Rechners. So richtig satt wurden wir beide allerdings nicht.

    "Lausig" ist eine sehr passende Umschreibung für Arkham Origins, denn auch wenn es nach Arkham schmeckt, muss bei diesem Rotkehlchen einiges schiefgelaufen sein. So oft ich auch abbiss und es im Mund hin- und herschob, der bittere Nachgeschmack blieb. Betrachten wir das Kernstück unserer Beute, das dickste Fleisch: die Story-Missionen. Diese bestehen so ziemlich immer aus den selben, sich stetig wiederholenden Segmenten:

    Eine verschlossene Tür? Kein Problem, nehmen wir den Lüftungsschacht! Gegner! Gleich wird der dunkle Ritter unerwartet zuschlagen! Schon zum dritten Mal heute. Eine verschlossene Tür? Hier hilft nur ein anderes recycletes Gadget!
    Eine verschlossene.. Oh, richtig. Hälfte des Spiels überstanden! So, jetzt an die recycleten Gadgets mit neuem Namen... Sag einfach nichts.

    Das Leben eines Steinadlers ist durchaus nicht das abwechslungsreichste und in unserem Fall hat er sich ja auch nicht gerade die fetteste Beute ausgesucht, aber hat er so etwas verdient? Hat er denn nicht das Recht dazu, von seiner lausigen Mahlzeit einen Funken der Sättigung zu erwarten? Die Bosskämpfe sind furchtbar undurchdacht, ein klarer Fall von "Mann, dieser Charakter wäre echt cool für unser Spiel, lass uns aber erst später darüber nachdenken, wie wir daraus überhaupt einen Bosskampf machen". Kommt sich nicht selbst unser Fledermausmann etwas lächerlich dabei vor, wenn so wenige seiner erlernten Fähigkeiten geprüft werden? Wenn bei einem Großteil der Gegner das Betätigen von 2 Tasten ausreicht? Wenn er sich der polygongewordenen Karikatur eines Bosskampfes stellen muss?

    Warum verdammt man den Spieler dazu, alle Armor-Upgrades (verlängern den Gesundheitsbalken) freizuschalten, alle acht Stück, BEVOR man an die Combos kommt, welche das Kämpfen erst so abwechslungsreich machen? Nicht, dass mir diese Pseudo-RPG-Fähigkeitenbäume in allen Open-World-Spielen der letzten Jahre sowieso langsam gehörig auf den Zeiger gehen, aber in Asylum und City konnte man noch frei wählen was man freischalten wollte, ergo war es auch möglich, das Spiel völlig ohne Rüstungsupgrades durchzuspielen, was den Spielen noch etwas mehr Schärfe gab.

    Von Schärfe, Würze allgemein, kann bei diesem lausigen Vögelchen gar nicht die Rede sein, aber damit haben wir uns ja schon abgefunden. Dem Steinadler aber ist das einfach nicht genug. Er denkt wie ich an die unglaublich öde Grafik, welche trotz Plattformsprung (PS3->PC) und 2 Jahren Zeitabstand viel weniger eindrucksvoll und dunkel ist als seine Vorgänger, er denkt an diese unglaublich nutzlose Großstadt und bemerkt, dass Warner Bros. nicht im Ansatz begriffen haben, wieso eine kleine Open World eine gute Open World ist, er denkt an kopierte Rätsel, schier unzählbare Collectables, verschwendete Zeit.

    Wenn er sich nicht gerade ein Reh fängt, muss sich der Steinadler des Öfteren mit qualitativ so minderwertigen Wesen abgeben, dass es irgendwann auch für ihn zu viel werden muss. Der Steinadler aber kann es nicht ändern, weil das die Gesetze der Natur sind. Ich widersetze mich den Gesetzen der Natur. Was ist die Lebensaufgabe eines Rotkehlchens? Es ist nicht die Paarung, nicht das Leben als Aufgabe an sich, nicht die Musik, um Gottes Willen, auf keinen Fall die Musik. Es ist die Wirksamkeit in der Nahrungskette. Und wenn wir davon ausgehen, dass das Rotkehlchen einzig und allein dafür lebt, andere zu ernähren, so wie es die meisten Tiere betrifft, ist es dann nicht gerecht, von ihm zu fordern, eine schmackhafte Mahlzeit für seinen Jäger zu sein, sich selbst reich zu ernähren, ja zu mästen, sodass nicht nur der Adler, sondern auch dessen Feinde und im Umkehrschluss auch die Würmer des Vogels sich für dessen Verzehr vorbereiten? Erreichen wir so nicht die pure Lebensfreude, weil wir nicht nur Freude am speisen haben, sondern auch das gute Gewissen, dass das eigene Leben einen gerechten Sinn ergibt?

  16. #96
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    ;__;7

    Es wurde aber wirklich langsam mal Zeit.

  17. #97
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    Warum 2015 endlich mal wieder ein gutes Spielejahr wird

    Hotline Miami Teil 2
    The Witcher Teil 3
    Zelda Teil 6
    Uncharted Teil 4
    Metal Gear Solid Teil 5
    Final Fantasy Teil 15
    Batman Teil 4
    Persona Teil 5
    Halo Teil 5
    Just Cause Teil 3
    Xenoblade Teil 2
    FIFA Teil 23
    Call of Duty Teil 12

    Videospiele und Originalität.

    Nachtrag:
    Mass Effect Teil 4
    Rainbow Six Teil 6
    Mirrors Edge Teil 2
    Kirby Teil 24

    ganz vergessen :-)
    Last edited by Evil; 04.01.2015 at 16:47.

  18. #98
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    Nachtrag 2:
    Demon's Souls Teil 4
    Planescape Torment Teil 2
    Doom Teil 4
    Devil May Cry Teil 4 VERGIL EDITION
    Half Life Teil 3

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